Imkerabend Spezial | Rund um Propolis
Voller Erwartung versammelten sich zum Imkertreff am 09.11.2021 im Haus des Gastes in Hiddesen 20 Imkerkollegen, um Imkermeister Ivo Blumenbach bei seiner Praxisvorführung Herstellung von Propolisprodukten über die Schulter zu schauen.
Während der Rührzeiten im Praxisteil informierte Ivo über die Gewinnung und Wirkung von Propolis und erzählte auch aus seinem reichen Erfahrungsschatz ein paar unterhaltsame Geschichten zum Thema.
Die Bienen sammeln insbesondere im Spätsommer das Baumharz unterschiedlicher Baumarten, um daraus mit körpereigenen Stoffen Propolis herzustellen. Man findet bis zu 400 Inhaltsstoffe, die teilweise noch nicht näher charakterisiert sind. Bekannte Eigenschaften des Propolis sind die antibakterielle Wirkung, worauf u.a. die Nutzung bei Wundverband und bei Zahnfleischentzündungen beruht. Allerdings darf auch das allergene Potenzial nicht unterschätzt werden.
Pro Volk und Jahr lassen sich ca. 30 g Propolis ernten, es hat eine braune bis rote Farbe. Die Bienen verschließen hiermit Undichtigkeiten der Beute bzw. beschichten die kompletten Innenwände der Beute mit einer Propolis-Wachs-Mischung.
Für die Herstellung eine Propolissalbe benötigt man nach der Rezeptur von Ivo
- 200 g Lanolin (Wollfett)
- 80 ml gesättigte Propolistinktur
Die gesättigte Propolistinktur lässt sich folgendermaßen herstellen:
70 g Propolis mit 96 % Alkohol überdecken und ca. 14 Tage bei Raumtemperatur stehenlassen und dabei ab und zu schütteln, über einen Kaffeefilter ungelöste Bestandteile abfiltrieren.
Für die Herstellung der Salbe das Lanolin erwärmen und die Propolistinktur sorgfältig unterrühren. Anschließend unter weiterem ständigem Rühren den Großteil des Alkohols abdampfen und die erhaltene noch warme Paste in Dosen abfüllen und erkalten lassen.
Eine alternative Rezeptur für Propolissalbe findet ihr hier.
Der Verkauf von Propolisprodukten durch Privatpersonen bedarf der Beachtung einer Vielzahl von Verordnungen und ggf. Zulassungen (weitere Infos wurden hier von Ivo zusammengetragen). Also besser nur für den Eigenbedarf herstellen.
